Teil 2: Der Code des Turmbaus zu Babel

Teil 2: Der Code des Turmbaus zu Babel

Dieser Code handelt von dem stolzen Wunsch des Menschen, sich selbst zu verherrlichen, und die Spanne seiner Macht und Kontrolle auszudehnen.

Die Erbauer des Turmes zu Babel schlossen sich aus purem materialistischem Ehrgeiz zusammen.

„Und sie sagten: Auf, wir wollen eine Stadt bauen und einen Turm, dessen Spitze bis an den Himmel reicht, und uns so einen Namen machen, damit wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.“ Genesis 11:4

Dieser Bibelgeschichte zufolge blickte Gott nicht wohlwollend auf den Bau der Stadt und des Turmes. Er verwirrte daraufhin ihre Sprache und zerstreute die Erbauer über die ganze Welt. 

Lesen wir diese Geschichte, wie auch andere Geschichten der Bibel, können wir den Eindruck gewinnen, Gott strafe die Menschen persönlich, wenn sich ihre Taten nicht nach Seinem Willen richten. Diese Ansicht nährt sich jedoch aus einer extrem niedrige Bewusstseinsebene. Von einer höheren Ebene aus betrachtet kommt Strafe oder Belohnung nicht direkt von Gott, sondern ist vielmehr eine Folge der Gesetzmäßigkeiten in der Schöpfung. Eine uns wohlbekannte und vertraute Gesetzmäßigkeit ist das Gesetz von Ursache und Wirkung oder auch bekannt als das Gesetz der Wechselwirkung oder das Gesetz des Karmas.

Lassen Sie mich zum besseren Verständnis die Unterschiede der beiden Bewusstseinsebenen anhand folgender Geschichte erklären:

Als mein Sohn Daniel zwei Jahre alt war, liebte er es, wie viele Kinder, seine Finger in die Steckdosen zu stecken. Als Mutter habe ich immer versucht meine Kinder in ihrer Neugierde zu ermutigen. Wenn dabei aber ihre Sicherheit auf dem Spiel stand, warf ich ihnen einen unmissverständlichen strengen Blick zu. Dieser Blick, den ich Daniel zuwarf und meine verbalen Ermahnungen brachten ihn also dazu nicht mehr in die Steckdose zu fassen.

Der Grund, weshalb mein damals zweijähriger Daniel seine Neugierde zügelte, war seine Angst vor Bestrafung. Als Daniel jedoch größer wurde verstand er, dass er die Finger von der Steckdose lassen sollte, nicht, weil sonst seine Mutter wütend werden und ihn bestrafen würde, sondern weil er einen Stromschlag bekommen könnte.

Auf ähnliche Weise müssen wir alle Bibelgeschichten lesen und dabei verstehen, dass sie auf der Ebene geschrieben wurden, welche passend für die Menschheit gemäß der damaligen, noch kindlichen Entwicklungsstufe war. Doch jetzt, da die Menschheit reifen muss, gilt es, ein Verständnis auf der höchsten Ebene zu entwickeln.

Dies gelingt uns, indem wir die Bewusstseinsstufe von der des kindlichen Begreifens, dass Gott uns persönlich straft und belohnt, anheben zu einem reifen Verstehen, dass der Wille Gottes in der Schöpfung durch Seine Gesetze zum Ausdruck kommt, die sich durch unser Befolgen von selbst zu unserem Besseren hin auswirken.

Um auf die Erzählung des Turmes zu Babel zurückzukommen, müssen wir also die in der Bibel beschriebene Strafe nicht als persönliche Strafe Gottes verstehen. Sie ist die direkte Folge auf die Handlungen der Erbauer des Turmes zu Babel:

Wenn sich Menschen aus rein materialistischen und selbstsüchtigen Gründen zusammenschließen, werden sie sich am Ende trennen und sie werden scheitern.

Selbstgefälligkeit und Materialismus führt jeden menschlichen Zusammenschluss zu Engstirnigkeit und drückt sich schließlich im vollständigen Fehlen von Austausch und Verständnis aus.

Das ist die hohe geistige Erklärung, weshalb sich die Erbauer des Turmes zu Babel weder hören noch verstehen konnten. Es ist auch der Grund weshalb sich ihre Wege trennten, ohne dass sie ihr Projekt verwirklichen konnten.

Wenn sich jedoch ein Zusammenschluss bildet, welchem ein gemeinsames höheren Anliegen zugrunde liegt, für welches persönliche Bestrebungen zurückstehen, entwickelt sich Austausch und ein harmonisches, segensreiches Zusammenwirken, selbst bei unterschiedlichen Sprachen oder Kulturen. 

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Aufbau oder Zerstörung, Einheit oder Trennung sind Begriffe, die gleichermaßen auf große menschliche Unternehmungen oder Projekte zutreffen, wie auch auf alle zwischenmenschlichen Beziehungen. Die intime persönliche Beziehung zwischen Mann und Frau eingeschlossen.

Im Hebräischen bedeutet das Wort „Ehe“ sich erheben, aufsteigen.

Nur ein Paar, geeint durch ein edles Ziel, das gemeinsam dem Licht entgegen wächst und strebt, wird mit einem innigen Austausch, Harmonie, Erfüllung und Freude gesegnet sein. Es kann daher zu Recht als Ehepaar betrachtet werden. Keine Paartherapie der Welt bringt wahres Glück, wenn das Paar nicht ein gemeinsames, edles, geistiges Ziel verfolgt, das über die bloße Erfüllung eigennütziger persönlicher Wünsche und Begehren hinausgeht. Wahre Liebe geht vom Geist aus und ist darum ewig! Wahre Liebe hat nichts mit Verliebtheit zu tun, die auf Gefühlen beruht und daher flüchtig ist. 

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Die dem Code des Turmbaus zu Babel entgegengesetzte Botschaft findet man in der Geschichte der Apostel, als sie sich nach dem Tode von Jesus Christus im Tempel versammelten, um Pfingsten zu feiern. 

Nach dem Neuen Testament brachte ein mächtiger Windstoß „Feuerzungen“ mit sich, die sich teilten und auf den Köpfen der Jünger zur Ruhe kamen. In der Folge wurden sie vom heiligen Geist erfüllt und begannen in verschiedenen Sprachen von der Herrlichkeit Gottes zu künden. Als die Besucher des Tempels, die aus unterschiedlichen Orten kamen und verschiedene Sprachen sprachen, dies hörten, waren sie erstaunt und aufgeregt:

„Sie gerieten außer sich vor Staunen und sagten: Sind das nicht alles Galiläer, die hier reden? Wieso kann sie jeder von uns in seiner Muttersprache hören?“ Apostelgeschichte 2 : 7-8

Flammen oder Feuerzungen sind Funken in Form einer brennenden Kerzenflamme, die hellsichtige Menschen sehen können. Jene, die Hilfe aus dem Licht erhalten, sind durch diese Flamme gekennzeichnet. Diese Flamme kann entweder ein Trichter oder eine Antenne sein, welche ein vertieftes und gleichzeitig höheres Verständnis der göttlichen Botschaft ermöglicht, so dass dieselbe für den Rest der Menschheit aufgenommen und weitergegeben werden kann. Es ist wichtig zu erwähnen, dass diese besondere Hilfe nicht nur damals den Jüngern Christi zu Teil wurde, sondern ebenso den wahren Jüngern unserer heutigen Zeit zur Verfügung steht.

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Die heutigen Erbauer des Turms zu Babel sind die Globalisten. Sie streben die Globale Weltordnung an und dienen damit ausschließlich ihrem Stolz und ihren eigenen Zielsetzungen. Dadurch krönen sie Luzifer zu ihrem Gott.

Doch wie jedes Imperium der Vergangenheit, ist auch das Imperium der Globalen Weltordnung dem Zusammenbruch und Zerfall bestimmt, da es nicht dem Willen des Lichts folgt.

Die Neue Göttliche bricht jetzt über die Menschheit herein. Sie wird durch Menschengeister gelebt und dadurch vermittelt, die sich von ihren selbstsüchtigen Wünschen und Begierden geläutert haben. Ihr ganzes Streben gilt nur dem einen, edlen Ziele: Dass Gottes Wille geschehe – wie im Himmel, so auf Erden.

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