Die zehn Gebote für bewusste Elternschaft

Die zehn Gebote für bewusste Elternschaft

In der neuen Welt sind wir aufgefordert, unsere Existenz auf dem Planeten Erde als Entwicklungschance unseres Geistes durch Erfahrungen in der materiellen Welt zu verstehen.
Es gibt zwei Möglichkeiten, diese Anforderung zu erleben:
durch Leiden oder durch Bewusstwerdung.
Wer den Weg der Bewusstheit wählt,
erspart sich viel Leid in allen Lebensbereichen.

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Das Ziel dieses Artikels ist es, die richtige Grundlage für eine bewusste Elternschaft
zu legen.

Dazu müssen wir uns zunächst von der falschen Auffassung frei machen, dass
Elternschaft etwas völlig “Selbstverständliches” sei.
Obwohl die biologische
Komponente der Elternschaft sich ganz selbstverständlich vollzieht; um ein Elternteil
zu sein, welcher auch Führer, Lehrer und Mentor ist, erfordert es Selbsterkenntnis und
Übung.
Ein solches Bewusstsein kann folgenschwere Fehler verhindern, wenn wir Eltern von
kleinen Kindern sind. Wenn unsere Kinder jedoch schon älter sind, gibt uns dieses
Bewusstsein auch Werkzeuge an die Hand, um die Erziehungsfehler,
die wir aus Unwissenheit heraus gemacht haben, zu berichtigen und zu heilen.
Darüber hinaus kann dieses Bewusstsein uns, die wir auch Kinder waren,
helfen, mit den Fehlern unserer Eltern ins Reine zu kommen und dadurch nicht nur unser Leben zu klären und zu heilen, sondern auch von
Generation zu Generation weitergegebene falsche Verhaltensmuster aufzulösen.
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Beginnen wir mit den Zehn Geboten für bewusste Elternschaft:

Das erste Gebot: Unsere Kinder sind nicht UNSERE Kinder.
In seinem Gedicht “Eure Kinder”, schrieb der libanesische Dichter Kahlil Gibran:
„Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und die Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen…“

Der Sinn Kinder zu bekommen liegt also darin, einer eigenständigen Seele
die Möglichkeit zu geben, mit uns zu wachsen und sich zu entwickeln.
Aber niemals sollen sie uns gehören.
Praktisch gesprochen verlangt dieses Gebot unser Loslassen
von unserem gewohnten Verständnis von Elternschaft als Form des Besitzes
und der Kontrolle über das Kind, denn darin wird es nicht als unabhängiger Mensch
mit eigener Bestimmung und Schicksal respektiert.
Wir müssen uns daran erinnern, dass unser Kind nicht unser “Mini-Me” – also eine Miniausgabe von uns selbst – ist!
Alte hebräische Schriften weisen uns darauf hin, dass “ein Mensch nur an
einem Ort lernen kann, den sein Herz wählt”
und diese Schriften empfehlen
“den Jungen auf den Weg zu bringen, den er gehen soll”
. Jedoch ist der Schwerpunkt des heutigen Bildungssystems, ob zu Hause oder in der Schule,
nicht auf die ureigenen Wünsche und Wege des Kindes zugeschnitten,
sondern vielmehr auf die selbstsüchtigen Vorstellungen
der Eltern und Lehrer. Viele Eltern versuchen, ihren Kindern dort zum Erfolg zu
verhelfen, wo sie selbst versagt haben, oder sie erwarten von ihren Kindern, dass
sie sich in Bereichen auszeichnen, in denen sie als Eltern lediglich gut waren.
Deshalb müssen wir mutig unsere Schwächen, Unzulänglichkeiten
und unerfüllten Wünsche anerkennen, damit wir unsere Kinder nicht
unbewusst dazu benutzen, diese eigenen Mängel zu füllen.
Praktisch gesprochen fordert dieses Gebot uns als Eltern auf,
unser eigenes Ego zu bereinigen und zuallererst selbst zu werden,
wie wir ursprünglich gemeint sind.

Das zweite Gebot: Wir werden nicht durch Zufall bei unseren
Eltern geboren.
Dieses Gebot vermittelt uns, dass wir nicht zufällig bei unseren Eltern
geboren wurden und dass unsere Kinder nicht zufällig zu uns gekommen sind.

Bei der Reinkarnation gibt es keine Zufälle denn
Reinkarnation folgen den beiden Schöpfungsgesetzen:
Dem Gesetz der Anziehung der Gleichart und dem
Gesetz der Wechselwirkung
(auch bekannt als das Gesetz von Ursache und Wirkung
oder das Gesetz des Karmas
).
In anderen Worten: Der Grund dafür, dass wir in eine bestimmte Familie hineingeboren wurden, kann
kann entweder darin liegen, dass Eltern und Kind ähnliche Eigenschaften (positive oder
negative) haben und sich dadurch gegenseitig anziehen. Oder es besteht ein gemeinsames Thema oder eine Situation aus einer
früheren Inkarnation, die es zu lösen gilt oder die eine weitere Entwicklung braucht.

Deshalb ist es wichtig aufzuhören, unsere Eltern zu beschuldigen, und stattdessen
die Lektion aufzudecken, die wir gemeinsam mit ihnen lernen sollten.
Denn sobald wir diese Lektion gelernt haben, sind wir frei für unseren eigenen
Weg.
Wenn Sie beginnen wollen, herauszufinden, warum Sie “Ihr Familienlabor” gewählt haben,
können Sie gerne die folgende Übung machen:
Nehmen Sie ein Blatt Papier und unterteilen Sie es in drei Spalten.
In die erste Spalte schreiben Sie Ihre Stärken und Schwächen. In die zweite Spalte
schreiben Sie die Stärken und Schwächen Ihrer Mutter und in die dritte Spalte
die Ihres Vaters. (Wenn Sie erwachsene Kinder haben, können Sie eine
für jedes von ihnen auch eine Spalte mit Stärken und Schwächen hinzufügen).
Wenn Sie die Listen ausgefüllt haben, vergleichen Sie diese um herauszufinden,
woran Sie arbeiten und was Sie berichtigen müssen und es wird klar, welche Gaben Sie entwickeln sollen.
Dieses Gebot ist auch sehr wichtig für ein Paar mit
Kinderwunsch.

Nach den Gesetzen der Schöpfung können Eltern nur genetische Eigenschaften
des physischen Körpers weitergeben, während die Seele, die sich mit dem
physischen Körper verbindet, davon gänzlich unabhängig ist.
Ein Paar, das die hohe Schwingungsfrequenz der wahren Liebe,
der geistigen Verbindung und der Harmonie erreicht, kann eine hohe Seele anziehen. Andererseits
kann ein sexueller Akt, der ohne Rücksicht auf die Konsequenzen
vollzogen wird, das Gegenteil bewirken, nämlich
eine problembehaftete Seele in die Familie anzuziehen.

Das dritte Gebot: Verbindung bewirkt Veränderung und
Heilung.

Vor Erreichen der Geschlechtsreife, das ist das Alter, in dem die Seele ihre Hülle durchbricht
um ihre eigenständige Reise anzutreten, brauchen Kinder unbedingt
Grenzen.
Einem Kind sollte nicht freigestellt werden: “Iss, was und wann immer du willst”,
denn dann wird es den ganzen Tag lang Kartoffelchips und Süßigkeiten essen. Man sollte
einem Kind auch nicht sagen: “Schlaf, wann immer du willst”,
denn dann bleibt es die ganze Nacht vor dem Bildschirm sitzen und schläft auf dem Sofa ein.
Kinder brauchen auch Führung und Neu-ausrichtung, wenn sie sich falsch
benehmen.
Der Fehler, den viele Eltern machen wenn sie Grenzen setzen, das Kind lenken oder neu ausrichten,
besteht jedoch darin, dass sie dies aus dem Druck heraus tun, das
Fehlverhalten des Kindes möglichst schnell zu korrigieren.

Dabei trennen sich die Eltern emotional von ihrem Kind, schreien es an
und signalisieren ihm, dass es ihnen sofort gehorchen muss,
wenn es ihre Liebe verdienen will. Die Botschaft, die bei dem Kind ankommt ist:
“Korrigiere dein Verhalten und dann erst wirst du wieder in Verbindung
mit uns sein.”
Oft läuft dieser Prozess unbewusst ab, aber für ein kleines Kind, das
die Liebe seiner Eltern wie Sauerstoff braucht, kann dies Auswirkungen haben,
die ein Leben lang anhalten. Es kann sich – nur um Liebe zu bekommen – zu einem Gefälligkeitstäter entwickeln
auch wenn es tief im Inneren nicht sicher ist, ob es das Richtige tut.
Das Aufrechterhalten dieser inneren Verbindung zu unseren Kindern, auch wenn sie
sich schlecht benehmen oder uns herausfordern, ist in der Pubertät auch sehr wichtig.
In diesem Alter hat sich die Seele auf ihre eigene Reise begeben.
Wenn Eltern nun ihre Teenager durch Trennung der emotionalen
Verbindung manipulieren um sie in ihrem Verhalten neu auszurichten oder zu korrigieren,
werden diese sehr wahrscheinlich nicht wie kleine Kinder nachgeben
sondern eher noch mehr gegen sie rebellieren und ihr schlechtes
Verhalten verstärken.
Deshalb müssen wir uns immer daran erinnern: Verbindung ermöglicht
Veränderung und Neuausrichtung! Aber Veränderung
als Bedingung für die Verbindung führt nicht zu den segensreichen
oder gewünschten Ergebnissen.

Das vierte Gebot: Bis zur Pubertät besteht die Hauptaufgabe
der Eltern darin, das emotionale und körperliche
Wohlbefinden des Kindes zu schützen.
Das erste Gebot für eine bewusste Elternschaft lehrte uns bereits,
dass wir unser Kind nicht als jemanden betrachten dürfen, der die Erwartungen
unseres Egos zu erfüllen hat.
Ein Kind ist kein Spielzeug oder Eigentum, das die Eltern vorführen können,
um mit seinem Aussehen zu glänzen oder mit seinen Leistungen zu prahlen.
Diese falsche und schädliche Einstellung veranlasst viele Eltern dazu
ihre oft noch kleinen Kinder zu intellektuellen Leistungen zu drängen. Die Gesetze der Schöpfung
gebieten den Eltern jedoch nur, das körperliche
und seelische Wohlbefinden zu schützen, um dem freien Geist des Kindes einen gesunden, nährenden
Boden
zu bieten, der es ihm ermöglicht, sich zu entwickeln,
um seine schützende Hülle in der Zeit des Heranwachsens dann zu durchbrechen.
Ein gesunder Nährboden bedeutet ein Zuhause, in dem Harmonie
zwischen den Eltern und allen Familienmitgliedern herrscht, gesunde Ernährung,
körperliche Betätigung, viel Zeit draußen in der Natur, Verbindung mit Tieren
und kreative künstlerische Aktivitäten.
Erinnern Sie sich daran, dass die Schöpfungsgesetze auch die Naturgesetze sind
und dass “ein jegliches seine Zeit hat und jedes Vorhaben unter dem Himmel
seine Stunde hat” (Prediger 3:1). So wie es falsch ist, unreife Früchte zu pflücken und zu essen,
so ist es auch verboten, den natürlichen Entwicklungsprozess unserer Kinder zu
beschleunigen.

Das fünfte Gebot: So wie wir unsere Kinder
glücklich sehen wollen, so wollen auch unsere Kinder uns glücklich sehen.
Ein glücklicher Mensch zu sein bedeutet viel mehr als nur zu überleben und
zu funktionieren. So wie es uns schmerzt, wenn wir sehen, dass unsere Kinder nur überleben
und funktionieren, aber unglücklich sind, so schmerzt es auch sie, wenn sie sehen,
dass wir Eltern nur überleben und funktionieren, aber unglücklich sind.
Es ist ein Irrtum, anzunehmen,
dass gute Eltern ihr Leben für die Kinder opfern.
Schaut man sich diese irrige Überzeugung näher an,
wird schnell klar, dass sich die Eltern damit selbst zu Opfern machen. Diese Überzeugung wird dann unbewusst
an ihre Kinder weitergegeben. Diese entwickeln sich ihrerseits zu Erwachsenen

welche ihr Leben auch wieder für ihre Kinder opfern und sich damit ebenfalls
mit einer Opferrolle identifizieren.
Wenn Eltern hingegen aus der Überzeugung heraus handeln, dass “gute Eltern
glückliche Eltern sind,”
werden sie die Verbindung zwischen
gut sein und gleichzeitig erfüllt und glücklich sein fest verankern. Diese Verbindung wird Vorbild
für das Verhalten, das sie an ihre Kinder weitergeben,
die sich dann ebenfalls zu solchen Eltern entwickeln.
Erich Fromm erklärt dies in seinem Buch Die Kunst des Liebens.
Er unterscheidet dort zwischen den meisten Müttern, die ihren Babys Milch geben
können als Symbol für das Stillen der Grundbedürfnisse, und Müttern
die Honig geben können – welcher die Süße des Lebens symbolisiert.
Honig kann jedoch nur eine Mutter geben, die von Natur
aus eine glückliche Frau ist. Ihr Einfluss auf das Glück
ihrer Kinder ist nicht nur auf die Kindheit beschränkt, sondern
wird das ganze Leben des Kindes andauern.
Wenn wir also mit unserem Leben unglücklich sind,
hinterlassen wir unseren Kindern schwere “Schulden”, die sie ihr Leben lang mit großem persönlichem Leid “bezahlen” müssen,
es sei denn, es gelingt ihnen,
diese Schulden durch intensive persönliche Arbeit an sich selbst zu tilgen
(durch alle Arten von Therapien, die Menschen in Anspruch nehmen, um ein Kindheitstrauma zu überwinden).
Wenn wir jedoch die Verantwortung für unser eigenes Glück übernehmen, werden wir
unseren Kindern ein “Erbe” hinterlassen, das es ihnen ermöglicht,
ganz selbstverständlich den Weg eines glücklichen Lebens zu gehen.
Doch an dieser Stelle ist es wichtig, einen Moment innezuhalten und zu fragen: Was ist
Glück?
Und konkret: Wie definieren Eltern das Glück ihrer Kinder?
Alle Eltern der Welt werden sagen, dass sie nur wollen, dass ihre Kinder
glücklich sind. In Wirklichkeit meinen sie damit jedoch, dass ihre Kinder
erfolgreich sind!
Da die meisten Menschen Glück mit Erfolg in Verbindung bringen, wollen alle Eltern,
dass ihre Kinder erfolgreich sind, und das wiederum
nach ihren eigenen Kriterien.
Für die einen besteht glückbringender Erfolg darin,
eine große Familie zu haben, für die anderen bedeutet Erfolg finanzieller Wohlstand, einen Hochschulabschluss
oder auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten religiösen Gruppe vorzuweisen.

Wie auch immer diese elterliche Aussage „Ich will nur, dass du glücklich bist“
mit dem Erfolgskonzept der Eltern verknüpft ist, für das Kind bedeutet es
unangemessenen Stress und dieser verdrängt die Möglichkeit, Glück zu finden.
In der Tat, Glück ist eine innere Erfahrung, die eng mit
Authentizität verbunden ist.

Mit anderen Worten: Glück ist mit der Fähigkeit eines Menschen verbunden, seinen
ihm ganz eigenen “Seelenabdruck” in dieser Welt zum Ausdruck zu bringen (so wie
jeder von uns einen einzigartigen Daumenabdruck hat), ohne Masken oder Vorbehalte.
Wenn wir uns also glückliche Kinder wünschen, sollten wir den individuellen Weg
eines jeden von ihnen respektieren.
Außerdem müssen wir aufhören, unsere Kinder in einer “Glücksblase”
großzuziehen um sie vor jeder Herausforderung oder Schwierigkeit abzuschirmen,
denn wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, besteht das Leben nicht nur aus
“Regenbögen und Einhörnern”, sondern es wird auf dem Weg dorthin auch Härten, Nöte und Kämpfe geben.
Die bisherige, traditionelle Sichtweise der Elternschaft, besteht ähnlich
wie die der konventionellen Medizin darin, den Schmerz zu ignorieren und ihn mit Medikamenten zu überdecken.
Aus der Perspektive einer bewussten Elternschaft jedoch wird die Bewältigung
von Schmerzen, Schwierigkeiten und Herausforderungen unseren Kindern nur helfen,
jene Menschen zu werden, die sie wirklich sein sollen.
Unsere Rolle als Eltern besteht lediglich darin, sie auf ihrem Weg zu begleiten und
ihnen zu helfen, an den verschiedenen Lebenserfahrungen zu wachsen
und sich zu entwickeln.

Das sechste Gebot: Unbewusst nehmen unsere Kinder Schwierigkeiten auf sich, um uns die Notwendigkeit einer Neuausrichtung bewusst zu machen. Im zweiten Gebot wurde bereits erklärt, dass die Reinkarnation nicht zufällig geschieht. Daraus können wir schließen, dass es ein Bündnis zwischen Eltern und Kindern gibt. Zwischen einem Vertrag und einem Bund gibt es einen Unterschied. Bei einem Vertrag kann eine unzufriedene Partei aufstehen und gehen, bei einem Bündnis hingegen ist die Situation eine andere. Denn wenn ein Bündnispartner beim Abschluss eines Vertrages unglücklich ist, dann kann der andere Teil auch nicht glücklich sein und sich auch nicht aus dem Bund lösen. Das ist das Wesen eines Bundes. Im Bund zwischen Eltern und Kind lautet die unbewusste Aussage des Kindes: “Mama/Papa, ich kann im Leben nicht vorankommen, wenn ihr nicht da seid, wo ihr sein müsst. Deshalb werde ich euer Spiegel sein, damit ihr aufwacht, auch wenn ich dafür leiden muss.” Und so kommt es, dass Kinder unbewusst Krankheiten, soziale Probleme oder Lernschwierigkeiten auf sich nehmen, um die Neuausrichtung und die notwendigen Veränderungen zu spiegeln, die die Eltern vornehmen müssen. Die meisten Eltern sind sich dessen nicht bewusst und versuchen daher, das Problem ihres Kindes als dessen eigenes Problem zu lösen, welches nichts mit ihnen zu tun hat. Eltern sind bereit, enorme Summen für die Ausbildung und Gesundheit ihrer Kinder zu bezahlen. Sie verstehen aber nicht, wie vergeblich es ist, die Probleme der Kinder lösen zu wollen, ohne sich selbst einzubeziehen, in dem sie ihre eigenen Themen in Resonanz zu den Schwierigkeiten ihres Kindes erkennen. Sie hören den Schrei ihrer Kinder nicht, der Sie auffordert, für sich selbst einzustehen, um sich als Mensch weiterzuentwickeln und damit auch bessere Eltern zu werden. Andererseits sollten sich Eltern nicht schuldig fühlen, weil sie nicht perfekt sind. Bewusste Eltern zu werden ist ein endloser Prozess. Unsere Kinder verlangen nicht nach perfekten Eltern, sondern nach Eltern, die dabei sind, sich zu vervollkommnen. Im Kurs “Alma School for Humanity – Gym for Life”, Übung Nr. 10, werden wir die Folgerichtigkeit dieses Gebots weiter erläutern und die Werkzeuge schulen, die uns helfen, die Verbindung zu entschlüsseln, zwischen den Schwierigkeiten unserer Kinder und den Veränderungen und Neuausrichtungen, die wir als Eltern vornehmen müssen. Das siebte Gebot: Unsere Kinder sind nicht das Wichtigste in unserem Leben. Wenn Sie Menschen, die eine Familie gegründet haben, fragen: “Was ist das Wichtigste in Ihrem Leben?” werden die meisten von ihnen sofort antworten: “Meine Kinder!” Aus der Sicht einer bewussten Elternschaft ist es jedoch in der Tat Götzenanbetung, wenn wir unsere Kinder an die Spitze der Prioritätenliste setzen, was dem ersten der göttlichen Zehn Gebote widerspricht: “Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.” Mit “anderen Göttern” sind nicht nur Idole und Statuen gemeint, sondern alles, was ein Mensch als das Wichtigste in seinem Leben betrachtet und woraus er seine Kraft bezieht. Für den einen können “andere Götter” Geld sein, für den Anderen sozialer oder beruflicher Status, für den dritten kann es sein Aussehen sein und für den vierten seine Kinder. Wir haben uns bereits damit beschäftigt, dass unsere Kinder nicht auf die Welt gekommen sind, um unsere Träume zu realisieren oder unsere innere Leere auszufüllen. Wenn wir also unsere Kraft aus unseren Kindern schöpfen und sie eines Tages beschließen, uns zu verlassen, um ihren eigenen Weg zu gehen, werden wir sie vielleicht manipulieren, um nicht allein gelassen zu werden oder das Empty-Nest-Syndrom lässt uns depressiv werden. Wenn unsere Kinder ganz oben auf unserer Prioritätenliste stehen und ihnen – der Himmel bewahre es – etwas zustößt, brechen wir vielleicht selbst zusammen oder wir sind nicht in der Lage, ihnen Hilfe anzubieten, weil wir sie zur Quelle unserer Kraft gemacht haben, anstatt unsere Kraft aus der richtigen Quelle zu beziehen, nämlich aus der Beziehung zwischen Gott und uns selbst. Ein tieferer Einblick in dieses Thema wird in Übung Nummer sieben des Kurses Gym for Life behandelt. Das achte Gebot: Unsere Kinder haben sowohl das Recht als auch die Verantwortung, alles zu prüfen, was sie von uns erhalten. Die vorherrschende Auffassung von Elternschaft ist, dass Kinder die Traditionen ihrer Eltern fortsetzen und ihren Kinder weitergeben müssen, . Doch wie bereits erklärt sind unsere Kinder nicht unser Eigentum und sobald sie erwachsen sind, haben sie die Möglichkeit ihrer eigene freie Wahl zu treffen und die Pflicht diese auszuüben, wenn sie ein Mensch im vollen Sinne des Wortes werden wollen. Also müssen wir unseren Kindern das Recht zugestehen, alles, was sie von uns erhalten haben, selbst objektiv zu prüfen, z. B. ihre religiöse oder politische Zugehörigkeit, die Einstellung zur Wissenschaft, konventionelle oder alternative Medizin, Soziales oder Umwelt Fragen usw. Geben wir ihnen die Möglichkeit , sich aufgrund ihrer eigenen Erfahrungen und nicht aus blindem Gehorsam für das Richtige zu entscheiden. Das neunte Gebot: Wir schulden unseren Kindern nichts, sobald sie erwachsen sind. Nach den Gesetzen der Schöpfung muss ein Mensch, sobald er erwachsen ist, auf eigenen Füßen stehen. Von da an schulden die Eltern ihm nichts mehr. Die Eltern sind nicht verpflichtet, ihr Kind für immer bei sich wohnen zu lassen, weiterhin dessen Zimmer zu putzen, Wäsche zu waschen oder es zu bekochen. Sie sind auch nicht zur finanziellen Unterstützung verpflichtet, ihm ein Haus zu kaufen wenn es heiratet, oder sich gar schuldig oder schlecht zu fühlen, wenn sie nicht in der Lage sind, finanziell zu helfen. Es besteht auch keine Verpflichtung, auf die Enkelkinder aufzupassen, wann immer sie darum gebeten werden oder ihren Kindern nach ihrem Tod ein Erbe zu hinterlassen. Alles, was Eltern ihren erwachsenen Kindern geben ist ein Geschenk. Dies führt dazu, dass die Kinder dankbarer sind für die Geschenke, die sie erhalten und hilft ihnen, kreativer und unabhängiger zu werden. Und das ermöglicht den Eltern, ihre eigene Entwicklungsreise fortzusetzen, die nicht enden soll, nur weil sie sich entschieden haben, Eltern vornehmen müssen. Das zehnte Gebot: Wir sollten uns um eine Seelenverwandtschaft mit unseren Kindern bemühen und dafür beten. Das Wunderbarste, was uns als Eltern passieren kann, ist, dass unsere Kinder eines Tages nicht nur eine biologische, sondern auch eine geistige Verbindung zu uns haben werden. Dies ist der Zustand, in dem sowohl Eltern als auch Kinder sich in einem tiefen Prozess der geistigen Entwicklung befinden. Wenn die Verbindung und die Gespräche zwischen uns die tiefsten Schichten unserer Existenz berühren, sehen und wissen wir, wer sie wirklich sind, und sie sehen und wissen, wer wir wirklich sind.

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Eltern, die diese “Zehn Gebote für eine bewusste Elternschaft” leben, verstehen die Wichtigkeit sich für ihre eigene Entwicklung einzusetzen. Der Sinn von allem ist, zu dem leuchtenden Stern zu werden, nach dem sich ihre Kinder sehnen, wenn sie ihre eigenständige Lebensreise beginnen und ein führendes Licht brauchen, welches ihren Weg erhellt, selbst in der dunkelsten aller Nächte. Copyright©2023 Alle Rechte vorbehalten.