Teil 4: Der Code der Geschichte vom Exodus

Teil 4: Der Code der Geschichte vom Exodus

Die Geschichte vom Auszug aus Ägypten hat sich historisch tatsächlich ereignet. Es sind aber auch viele Codes und Einsichten in sie verwoben, die ein Licht auf den heutigen Zustand der Menschheit werfen können.

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Wie man dem Prinzip der Verführung verfällt und dadurch freiwillig in die Sklaverei gerät. Veranschaulicht durch den Code der Versklavung des israelischen Volkes in Ägypten. Zu Lebzeiten Josephs gehörten die Israeliten zur Oberschicht der ägyptischen Gesellschaft. Wie konnte es da geschehen, dass sie zu Knechten des Pharao wurden? Die alten jüdischen Schriften beantworten diese Frage mit der folgenden Geschichte:  Der Pharao verführte die Israeliten, indem er zu ihnen sagte: “Bitte, lasst uns unsere Kräfte bündeln.  Lasst uns Ziegel nehmen und gemeinsam bauen!” Die Israeliten waren vom persönlichen Beispiel des Pharao so begeistert und beeindruckt, dass sie sich mit all ihrer Kraft und Stärke an seine Seite stellten.  Am Ende des Tages jedoch setzte der Pharao ägyptische Aufseher zu ihrer Überwachung ein und sagte zu diesen: „Zählt und berechnet die Anzahl der Ziegelsteine, die an diesem Tag verarbeitet wurden, denn das ist die Quote, die die Israeliten von nun an jeden Tag erreichen muss!” Das Bild dieser Geschichte zeigt, dass die Israeliten in die Sklaverei gerieten durch Verführung Wir fallen in die Sklaverei, weil wir der Verführung nachgeben und nicht unbedingt, weil sie uns aufgezwungen wird. Schon in der Geschichte vom Garten Eden sehen wir, dass die Schlange das Prinzip der Versuchung nutzte. Genau das ist gegenwärtig auch die Strategie des Dunkels.    Niemandem wird offen etwas aufgezwungen. Das Dunkel lockt die Menschen listig in das Gefängnis der Matrix – der oberflächlichen Scheinrealität – in welcher scheinbar Demokratie und wirtschaftliche Freiheit herrschen. In Wirklichkeit aber ist sie ein Gefängnis für den menschlichen Geist.   Sich aus freien Stücken in die Knechtschaft oder Unfreiheit zu begeben, geschieht über die Kontrolle der Gedanken, welche durch alle Medien stark ausgeübt wird. Wer die Gedanken der Menschen kontrolliert, ist in der Lage, sie zu Untertanen zu machen und sie zu beherrschen, ohne dass Gewalt angewendet werden muss.  Durch systematische gedankliche Beeinflussung werden Denkmuster eingepflanzt und genährt, die zu emotionalen Reaktionen führen, die wiederum erwünschte Handlungen bewirken. Wer kann sich den Fängen des Dunkels entziehen, die durch alle Formen von Medien auf uns einwirken?                                                                                        Nur derjenige, der rege im Geiste ist, und der noch unabhängig und frei denken kann.                                                     Dennoch, nach einiger Zeit wird die Süße der Verführung, die zur Unfreiheit geführt hat, zur Bitterkeit.   Hier sind einige Beispiele für eine solche Verwandlung in unserem eigenen Leben:  Nachdem wir der Verführung nachgegeben haben, unnötige Käufe mit der Kreditkarte zu tätigen, wird die Zahlung eingefordert. Nachdem wir der Verführung nachgegeben haben, einen Hochschulabschluss oder eine Karriere anzustreben, nicht weil wir lieben was wir tun, sondern um unsere Eltern zu befriedigen (damit sie stolz sind und sagen können: “Mein Kind ist ein Arzt, ein Anwalt, ein Ingenieur”), wird sich ein Gefühl der Leere und des Bedauerns einstellen. Nachdem wir der Verführung nachgegeben haben, einen Partner zu heiraten, den zwar die Gesellschaft für “erfolgreich” hält, der aber nicht wirklich der Seelenverwandte ist, folgt abgrundtiefe Traurigkeit. Die verhängnisvollen Folgen der Verführung, durch den Konsum irgendwelcher Suchtmittel dem Schmerz zu entkommen oder ein kurzes Vergnügen zu erlangen, werden mit Sicherheit kommen. 

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Doch die Israeliten wurden in Ägypten nicht nur körperlich durch harte Arbeit geknechtet, sondern auch im Geiste gefangen gehalten. Und wenn der Geist unterjocht ist, schreit er nach Hilfe: „Die Israeliten stöhnten noch unter der Knechtschaft; sie klagten und ihr Hilferuf stieg aus ihrem Sklavendasein zu Gott empor.“ (Exodus 2:23) Das Licht ist barmherzig. Barmherzig und voll der Gnade. Von den Anfängen der Menschheit bis zum Ende der Zeiten hat das Licht dem menschlichen Geist geholfen und wird ihm immer helfen dann, wenn die Bitte um Hilfe echt und aufrichtig war und sein wird: “Und Gott erhörte ihr Wehklagen” (2. Mose 2:24) Stille Demonstrationen von Haschischkonsumenten oder Demonstrationen mit Protestschildern und Gewalt hätten den Israeliten wenig geholfen, sich vom Pharao zu befreien und Ägypten zu entkommen. Ebenso wenig wird dies der heutigen Menschheit helfen, ihren gegenwärtigen Pharaonen, den Puppenspielern der Matrix, zu entkommen.  Die Israeliten mussten zunächst erst verstehen lernen, dass die Erlösung nicht von einer irdischen Seite kommen würde.  Denn erst wenn Leid und Not am größten sind, ist Gottes Hilfe näher denn je!   Die Hilfe kommt immer durch Mittler. Durch sie wird jenen Menschen der richtige Weg zur Erlösung gezeigt, welche bereit waren und sind, die übermittelten Anweisungen aus dem Licht zu hören und diese auch umzusetzen. 

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Moses wurde auserwählt, die Israeliten zu führen. Dies war möglich, nachdem sich das israelische Volk aus seinem Sklavenbewusstsein löste, und sich innerlich zu freien Menschen des Gelobten Landes aufschwang. In der Bibel ist die Lebensgeschichte von Moses beschrieben. Daraus geht hervor, dass er auf diese Rolle sorgfältig vom Licht vorbereitet worden ist. Schon im Namen liegt das Schicksal eines Menschen verankert und verschlüsselt. Der Name Moses bedeutet im Hebräischen herausziehen oder retten, was darauf hinweist, dass das Licht ihn schon von Geburt an für die Rolle des Retters bestimmt hat. Der Retter, der mit den Israeliten aus Ägypten auszieht.  Moses wuchs im Haus des Pharao auf, wodurch er ein ganz persönliches Wissen um den Feind besaß, dem er später im Leben gegenüberzutreten hatte.  Nachdem Moses Ägypten verlassen hatte, um als Hirte in Midian zu leben, verbrachte er viele Stunden allein in der Wüste.  Es ist durchaus möglich, dass er während dieser Zeit eine zusätzliche Unterweisung erhielt, die ihn darauf vorbereitete, Hirte der Herde Gottes zu werden und ihn wandelte – vom Hirten zum Seher. Der Schleier wurde jedoch erst von Moses’ Augen genommen, als er dem brennenden Dornbusch begegnete, der ein Code ist für die Berufung und Vorbereitung eines Menschen zum Diener des Lichtes.  Es ist ein kraftvolles und transformatives Ereignis, das von innen heraus geschieht.                                                     Der Funke, der im Geist eines jeden Berufenen oder Auserwählten existiert, wird zu einer mächtigen Flamme, die diese Person zu nichts anderem mehr befähigt, als niederzuknien und zu sagen “Hier bin ich!” Das heißt, ich nehme meinen Platz ein, um meine Berufung zu erfüllen.    Es ist wichtig zu erwähnen, dass derjenige, der berufen ist, dem Licht zu dienen, nicht auf die Suche nach seiner Berufung geht und auch nicht der Erfüllung seines Auftrages nachjagt, sondern dass ihn die Berufung oder die Aufgabe zur rechten Zeit findet!   Mit anderen Worten: Der Geist des Menschen wird in seine Aufgabe gerufen. Nicht zu verwechseln mit dem Ego, das darauf drängt. Immer wird das Licht Männer und Frauen mit bestimmten Qualitäten suchen und auswählen, die es dem Licht ermöglichen, sich in ihnen zu verankern um durch sie das Wort zu verbreiten.  Eine dieser Eigenschaften, die Bescheidenheit oder Demut wird vom Licht sehr gesucht, denn ein demütiger Mensch ist für das Licht im Grunde genommen ein leeres Gefäß, das bereit ist, gefüllt zu werden. Wer hingegen hochmütig ist, glänzt nur für sich. Sein Gefäß ist voll von sich selbst, so dass er nicht in der Lage sein wird, etwas anderes zu empfangen. Zudem ermöglicht die Demut dem Geist auch leichter zu werden und zu höheren Sphären aufzusteigen, um von dort Erkenntnisse zu erhalten, die sich oft nur schwer in Worte fassen lassen. Moses wird in der Bibel mit diesen beiden Eigenschaften beschrieben: Mose war ein demütiger Mann, bescheidener als alle anderen Menschen auf der Welt.“ (Numeri 12,3) „… Herr, ich bin kein Mann, der reden kann; ich bin es von jeher nicht gewesen, und bin es auch jetzt nicht, seitdem du mit deinem Knecht geredet hast; denn ich habe einen schwerfälligen Mund und eine schwere Zunge! ” (2. Mose 4,10) In der Vorbereitungsphase betrachtete sich Moses jedoch noch nicht als Anführer.  Zwar folgte er dem Ruf des Lichtes sofort, indem er sagte: “Hier bin ich!” Doch anfangs zweifelte er an seiner Fähigkeit, die große Aufgabe erfüllen zu können, die aus zwei Schwerpunkten bestand: Dem Pharao gegenüberzutreten und das gesamte Volk Israel aus Ägypten herauszuführen. Die Antwort, die er von Gott erhielt, lautete: “Ich bin mit dir” (Exodus 3:12). Das ist eine Verheißung. Der Berufene ist nicht allein auf seine eigene Kraft angewiesen, sondern er braucht sich nur zu öffnen und auf die Hilfe und Kraft des Lichtes zu vertrauen, damit er seinen Auftrag erfüllen kann. Doch Moses war noch immer voller Zweifel.  Erstaunlicherweise zweifelte er nicht an der Fähigkeit, den Pharao zu besiegen, sondern an seiner Fähigkeit, das Vertrauen der Israeliten zu gewinnen. Mose antwortete: Was aber, wenn sie mir nicht glauben oder nicht  auf mich hören, sondern sagen: ‘Der  Herr  ist dir nicht erschienen’?” (Exodus 4:1) Das liegt daran, dass es einfacher ist, das Dunkel selbst zu besiegen, als die Menschen zu überzeugen, dass es an ihnen ist, es zu besiegen! Eine Bewusstseinsänderung zu vollziehen ist für die Menschen das Schwerste. Und genau diese Aufgabe hatten alle Propheten und Boten zu meistern.   Folgt man den alten Schriften, so war es schwieriger, die Israeliten aus ihrem Sklavenbewusstsein herauszuholen, als sie aus Ägypten zu befreien.  In ähnlicher Weise kann man heute  sicherlich sagen, dass es schwieriger ist, ein neuer Mensch zu werden, als eine neue Welt aufzubauen. Das Licht löste Moses’ Zweifel diesbezüglich auf, indem es ihm zusätzlich die Fähigkeit verlieh, Zeichen und Wunder zu bewirken, die ein normaler Mensch nicht hätte vollbringen können, so, dass die Israeliten von seiner Wahrhaftigkeit überzeugt waren.  Bei dieser Gabe handelt es sich im Wesentlichen um die Fähigkeit, sich mit den Elementarwesen zu verbinden. Diese Naturwesen schützen und erhalten die gesamte Schöpfung. Sie sind in die vier Elemente Erde, Wasser, Feuer und Luft unterteilt.  Während des Exodus halfen sie Moses sowohl bei der Zerstörung alles Verbogenen und Falschen als auch beim Aufbau des Richtigen und Guten. 

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Wie vom Lichte vorhergesehen, weigerte sich der Pharao, die Israeliten aus Ägypten ziehen zu lassen.  Dies hatte den Zweck, sowohl die Ägypter als auch die Israeliten in die Überzeugung zu führen, wer der Herr der Welt ist: “Ich aber will das Herz des Pharao verhärten” (Exodus 7:3) Wie bereits im Code des Turmbaus zu Babel erläutert, straft Gott jedoch nur aus der Perspektive der unterentwickelten Bewusstseinsebene auf persönliche Art.  Vom Blickwinkel der entwickelten Bewusstseinsstufe jedoch hat der Pharao seine Bestrafung in Form der Auswirkungen seiner Tat, gemäß den Schöpfungsgesetzen, selbst herbeigeführt. Wie das? Während der Wendepunkte in der Geschichte der Menschheit hat das Licht immer nur an Stärke und Kraft zugenommen.    Diese Kraftzunahme wird durch den sich verstärkenden Druck spürbar. Er kann mit dem Prozess der Olivenölgewinnung gleichgesetzt werden, der aus dem Zerdrücken, Pressen und Trennen besteht. Unter dem immer stärker werdenden Druck wird alles, was tief in jedem Menschen verborgen ist, freigelegt und eben dadurch bringt jeder Mensch das Gericht über sich selbst. So kam die Verdorbenheit des Pharaos ans Licht und er führte damit seinen eigenen Untergang herbei. In ähnlicher Weise würde auch die Niedertracht der Protagonisten der Neuen-Welt-Ordnung aufgedeckt werden, und sie würden ihr Verderben selbst herbeiführen.   In den Tagen des Jüngsten Gerichts jedoch, die Zeit des großen Gerichts über die gesamte Menschheit, werden nicht nur die Bösewichte dieser Welt im Rampenlicht stehen, sondern auch jeder einzelne Mensch. Alles wird ans Licht kommen und sich zu erkennen geben. Bei dieser großen Entblößung aller Menschenseelen wird nichts im Verborgenen bleiben oder dem Ego die Möglichkeit gelassen, sich hinter irgendeiner Verkleidung verbergen zu können.  Beim Auszug aus Ägypten wurde die innere Welt des Pharaos entblößt. Er hatte die Wahl, sich entweder mit dem Licht zu verbinden oder von Plagen heimgesucht zu werden!  Das Beharren des Pharaos, blindlings seinem eigenen Willen zu folgen, der eindeutig gegen den Willen des Lichtes gerichtet war, ist ein Code, der die dem menschlichen Ego innewohnende Sturheit veranschaulicht.  Wir alle haben die Wahl, uns freudig nach dem Willen des Lichtes auszurichten, und trotzdem entscheiden wir uns meist dafür, dem Ego zu gehorchen um dann von Plagen heimgesucht zu werden. Wir wissen welche Wahl der Pharao traf.  Am Ende seines Lebens ertrank er, weil er befohlen hatte, die Kinder der Israeliten zu ertränken.  Das Gesetz von Ursache und Wirkung, das Gesetz des Karmas, geht niemals fehl. Die Frage ist: Würden wir als Menschheit die Lektion verinnerlichen und aufhören, den quälenden Weg des Leidens zu wählen, wenn das Licht uns immer wieder einen anderen Weg aufzeigte, um die notwendigen Lektionen auf dem Weg zu unserer geistigen Reife zu meistern?

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Der Wille Gottes ist in den Gesetzen der Schöpfung verankert, die auch als Naturgesetze bekannt sind. Da diese Gesetze vom Schöpfer festgelegt wurden, sind sie vollkommen. Sie funktionieren tadellos, fehlerfrei und nahtlos, denn Vollkommenheit erfordert definitionsgemäß absolute Konsequenz, während alles, was keine strikte Folgerichtigkeit aufweist, nicht göttlich sein kann. Daher waren auch die zehn Plagen, die Ägypten heimsuchten, keine unnatürlichen Phänomene, sondern sie geschahen durch den Einsatz von Naturphänomenen zum richtigen Zeitpunkt und in einem viel größeren Ausmaß als üblich, um die gewünschte Wirkung zu erzielen, die man als Wunder bezeichnen kann..  Es heisst, ein Wunder ist kein Ereignis, das sich außerhalb der Naturgesetze abspielt, sondern es entwickelt sich extrem schnell oder zum perfekten Zeitpunkt mittels einer Person, der besondere Macht verliehen wurde oder durch andere Gegebenheiten.  Die Bedeutung der Blutpest besteht beispielsweise nicht darin, dass sich das Wasser in Blut verwandelt, sondern vielmehr darin, dass das Wasser die Farbe von Blut annimmt.  Dieses Phänomen des rot gefärbten Wassers kann manchmal im Nil auftreten, wenn Rotalgen blühen, die ein Gift enthalten, das schädlich sein kann und daher das Wasser ungenießbar macht.  Auch die Froschplage ist ein mögliches und natürliches Phänomen in Ägypten. Jedes Jahr, wenn die Fluten des Nils zurückgehen, nimmt die Zahl der Frösche stark zu. Auch die Teilung des Roten Meeres geschah in Übereinstimmung mit den Naturgesetzen.  Es ist ein übliches Phänomen, dass während der Flut des Roten Meeres das Wasser unterirdisch durch den Sand vordringt. So beginnt plötzlich das Wasser zu steigen und aus dem Sand zu sprudeln, der zuvor trocken war.  Innerhalb ganz kurzer Zeit wird der Sand nass und schlammig, und während das Wasser weiter steigt, bedeckt es den Sand, bis schließlich das gesamte Gebiet von Wasser geflutet ist. So erging es einst Napoleon dem Ersten, der ohne Schwierigkeiten das Land und auch das Gebiet des Roten Meeres bereiste. Als er jedoch wieder dorthin zurückkam, stellte er fest, dass derselbe Weg unter Wasser stand und gefährlich zu überqueren war.  Ähnlich erging es aktuell einigen Touristen, die wegen Hochwassers mit einem Boot aus diesem Gebiet gerettet werden mussten, das sie nur Stunden zuvor zu Fuß durchquert hatten. Das Gegenteil passiert bei Ebbe im Roten Meer. Das Wasser, das den Sand bedeckt, sickert nach unten, bis es verschwindet, und die Stelle, die Stunden zuvor noch mit Wasser bedeckt war, erscheint plötzlich als trockenes Land. Alle Wunder, die sich während des Auszugs aus Ägypten ereigneten, waren also im Einklang mit den Naturgesetzen, die ein und dasselbe sind, wie die Gesetze der Schöpfung. Diese Gesetze wurden in Wirklichkeit von den Elementarwesen genutzt.

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Aber wir wollen nicht zu weit vorgreifen. Nachdem der Pharao und mit ihm Ägypten von den Plagen heimgesucht wurden, konnten die Israeliten endlich aus der Sklaverei befreit werden und Ägypten verlassen.  Nach alten Auslegungen des hebräischen Textes entschied sich jedoch nur einer von fünf oder einer von 50 oder einer von 500 dafür, diese großartige Gelegenheit zu ergreifen. Prozentual gesehen bedeutet dies, dass nur zwischen 0,5 % und 20 % der Israeliten Ägypten verließ! Diese Prozentsätze wiederholen sich in der gesamten Geschichte der Menschheit und insbesondere in der heutigen Zeit: Wir alle spüren das drohende Unheil und den bevorstehenden Untergang, der zu einer zunehmenden Verzweiflung führt. Viele verstehen, dass sie Sklaven des Systems sind, aber nur wenige wagen es, gegen die Systeme der Matrix anzugehen, und noch weniger sind in der Lage, eine Alternative anzubieten.  Es scheint, dass es entgegen dem, was viele denken, nicht einfach ist, frei zu sein.  Denn Freiheit ist nicht gleichbedeutend mit Unbeschwertheit.  Frei-sein bedeutet nicht, dass ich tun kann was ich will und wann ich es will. Freiheit ist mit der Übernahme von Verantwortung verbunden, denn Freiheit und Verantwortung sind zwei Seiten derselben Medaille.  Nur dem Menschen ist die freie Wahl zur Entscheidung gewährt. Je mehr Freiheit er hat, desto größer ist die Verantwortung, die er übernehmen muss. Deshalb ist es viel einfacher, ein Sklave zu sein. Sich zu beschweren, aber weiterhin zu gehorchen.                                       Das menschliche Dasein wird auf das bloße Überleben reduziert und ein Zustand ständiger Angst genährt. Es gibt viele Selbsthilfebücher- und Seminare, die sich selbst vermarkten, indem sie die ach so begehrte “Freiheit” versprechen, aber Sie werden kaum jemanden finden, der dazu aufruft, Verantwortung zu übernehmen.  Das Wort “Verantwortung” ist nicht sehr populär, es geht nicht leicht von der Zunge und ist daher nicht einmal Teil unserer im Alltag gelebten Sprache und Haltung.  Aber ohne Verantwortung kann es keine wirkliche Freiheit geben.  Das war schon in Ägypten so. Das Leid war groß, die Hilfe wurde durch einen Boten mit einem meisterhaften Heilsplan geschickt, aber nur wenige entschieden sich, leicht zu packen und alles zurückzulassen. „Leichtes Packen“ ist auch ein Code für die richtige Art und Weise, wie ein Abschied erfolgen sollte: ohne Anhaftung und mit minimalem Gepäck aus der Vergangenheit. Die meisten Menschen hängen ihr Leben lang an Dingen, die im Vergleich zu ihrer Freiheit wertlos sind. Deshalb waren nur wenige bereit und in der Lage, ihr zwar übles aber dennoch eigenes, vertrautes Ägypten zu verlassen und in das unbekannte Gelobte Land zu ziehen. Es ist jedoch nicht möglich, jemandem zu helfen, der sich selbst nicht helfen will. Es ist nicht möglich, mit jemandem zu reden, der sich die Ohren zu hält. Es ist nicht möglich, jemandem eine helfende Hand zu reichen, der sich entscheidet, die seine zurückzuziehen. Das ist so, weil die Gesetze der Schöpfung jedem Menschen immer die Freiheit der Wahl erlauben

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Das Dunkel war nie das Problem der Menschheit. Vielmehr ist es die Menschheit selbst, die sich weigert, sich mit den Gesetzen der Schöpfung in Einklang zu bringen, um all die Hilfe und den Segen zu erhalten, die das Licht für sie vorgesehen hat! Was laut der Bibel geschah, nachdem der Pharao und seine Armee im Roten Meer ertrunken waren, ist der unbestrittene Beweis für diese Art der menschlichen Natur. Nachdem das Dunkel endgültig und vollständig besiegt war, sollten alle Probleme verschwunden sein.  Doch in Wirklichkeit begannen sich die eigentlichen Probleme erst zu zeigen: “Und sie sagten zu Mose: Hast du uns etwa deshalb weggeführt, damit wir in der Wüste sterben, weil es in Ägypten keine Gräber gab? Was hast du uns da angetan, dass du uns aus Ägypten herausgeführt hast? Ist dies nicht das Wort, das wir ⟨schon⟩ in Ägypten zu dir geredet haben: Lass ab von uns, wir wollen den Ägyptern dienen? Es wäre nämlich besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.” (2. Mose 14,11-12) “Die Israeliten sagten zu ihnen: Wären wir doch in Ägypten durch die Hand des Herrn  gestorben, als wir an den Fleischtöpfen saßen und Brot genug zu essen hatten. Ihr habt uns nur deshalb in diese Wüste geführt, um alle, die hier versammelt sind, an Hunger sterben zu lassen.“ (Exodus 16:3) Was ist daraus geworden? 
  • Unaufhörliches Klagen, trotz aller Wunder und Wundertaten. 
  • Schreckliche Undankbarkeit gegenüber Moses, dessen ganzes Leben Hingabe an die hohe Aufgabe war, die Israeliten aus der Sklaverei in die Freiheit zu führen. 
  • Und das Schlimmste von allem: der ständige Zweifel und Unglaube gegenüber dem Schöpfer. Ein Paradebeispiel dafür war der Tanz um das Goldene Kalb.
Anscheinend hätten die Israeliten das Gelobte Land zügig und einfach erreichen können.  In Wirklichkeit dauerte die Wüstenwanderung vierzig Jahre. Solange die Israeliten in ihrem Bewusstsein noch Sklaven waren, konnte es vom Licht aus betrachtet keine freien Menschen im Gelobten Land geben. Die ursprüngliche Vorsehung des Lichtes war es, dass die Israeliten das Gelobte Land sofort erreichen.  Die tatsächliche Entwicklung der Menschen erstreckte sich aber über vierzig Jahre. Die Wüste ist der Ort, an dem die Israeliten bereitet wurden, sich innerlich von Sklaven in freie Menschen zu wandeln, da nur freie Menschen durch die Tore des gelobten Landes gehen können, um es aufzubauen. Die Reise durch die Wüste ist auch ein Code für einen Ort, an dem Transformation stattfindet. Außerdem waren nicht alle Israeliten in der Lage die Wüste zu durchqueren und zu überleben. Die Bibel berichtet uns, dass einige der Menschen, die durch die Wüste zogen, starben, weil sie nicht bereit waren, sich von innen heraus zu verändern.  Auch in unserer heutigen Zeit wird nicht jeder, der die Lügen und Täuschungen der Matrix erkennen konnte, in der Lage sein, zu denjenigen zu gehören, die die neue Welt aufbauen werden. Denn die neue Welt wird nur von jenen Menschen erbaut werden, die den Prozess der inneren Reinigung abgeschlossen und sich mit den Gesetzen der Schöpfung in Einklang gebracht haben.  Nur ein Neuer Mensch kann die Neue Welt errichten.

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Der Berg Sinai und die Zehn Gebote. Der größte Schatz und die Quelle für die weitere geistige Entwicklung der Israeliten wurde ihnen als Gesetze in Form der Zehn Gebote gegeben. (Auf die universelle, ewige Bedeutung dieser Gesetze werden wir in späteren Vorträgen eingehen). Das Geschehen auf dem Berg Sinai ist auch ein Code für die Art und Weise, wie das Licht uns Botschaften sendet und ist daher nicht nur als rein historischer Bericht zu sehen. Nur Moses konnte auf den Berg hinaufsteigen. Die geistige Bedeutung dahinter war, dass nur er eine ausreichend hohe Schwingungsfrequenz besaß, um die Botschaften des Lichtes empfangen zu können. Er allein bildete das geeignete Gefäß, um vom Licht empfangen zu können. Der Rest der Menschen wurde angewiesen, am Fuße des Berges zu bleiben und strengstens davor gewarnt, sich dem Berge zu nähern! Wenn Menschen, die dafür nicht geeignet sind, versuchen wollen, höhere Schwingungsfrequenzen zu empfangen, entsteht nur Verwirrung, Uneinigkeit, Ketzerei, Wahnsinn und in extremen Fällen kann das auch zum Tode führen. Dies ist geistig gesehen der Sinn hinter diesem Befehl. Wie alle geistigen Führer brauchte Moses die Abgeschiedenheit auf dem Gipfel des Berges, um die hohe Lichtstrahlung aufzunehmen. Diese musste er dann in Worte formen und übermitteln, die der Bewusstseinsebene und damit dem Gefäß seiner Zuhörer entsprach, damit diese verstehen konnten: “Als Mose vom Berg Sinai herabstieg  und die beiden Tafeln des neuen Bundes in den Händen hielt,  wusste er nicht, dass sein Gesicht strahlte,  da er mit dem  Herrn gesprochen hatte Als Aaron und alle Israeliten Moses sahen, strahlte sein Gesicht, und sie fürchteten sich, zu ihm zu kommen. Moses aber rief ihnen zu, und so kamen Aaron und die Führer der Gemeinde  zu ihm zurück, und er redete mit ihnen. Danach kamen alle Israeliten zu ihm, und er gab ihnen die Gebote, die der Herr  ihm auf dem Berg Sinai gegeben hatte.  Als Moses zu ihnen gesprochen hatte, legte er einen Schleier   über sein Gesicht.  Wenn er aber in das Angesicht des  Herrn trat, um mit ihm zu reden, nahm er den Schleier ab, bis er wieder herauskam. Und wenn er herauskam und den Israeliten erzählte, was ihm befohlen worden war, sahen sie, dass sein Gesicht strahlte.  Dann legte Mose den Schleier wieder über sein Gesicht, bis er hineinging, um mit dem Herrn zu reden ” (Exodus 24:29-35) Im Hebräischen entstammen das Wort für Strahlen und das Wort für Horn der gleichen Wurzel.  Das ist der Grund, warum Moses in der europäischen Kunst mit Hörnern dargestellt wurde, während die Bibel in Wirklichkeit die leuchtende Aura beschreibt, die von seinem Gesicht ausging und die von der einzigartigen Nähe zu Gott zeugte, mit der er gesegnet war. Die meisten Menschen haben nicht das Privileg, eine solche Nähe zu erfahren, und deshalb haben sie intuitiv Ehrfurcht vor einem Menschen mit einer solchen Aura. Sie wären auch nicht in der Lage, seine Botschaften zu verstehen, es sei denn, er verhüllte sein Gesicht.   Der Schleier ist der Codename für die Fähigkeit, die Anweisungen des Lichtes so zu übermitteln, dass die Menschen sie verstehen können.    Jeder geistige Führer braucht diese Fähigkeit, um die Botschaften aus dem Licht in Übereinstimmung mit den verschiedenen Bewusstseinsstufen der Menschen in die grobstofflich, irdischen Welt zu vermitteln. Als Moses jedoch zurück auf den Gipfel des Berges stieg, in den Bereich des Lichtes, wo die ewige Freude existiert, konnte er den Schleier entfernen und aus der Fülle des Lichtes empfangen. 

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Der Lehrplan der Alma School for Humanity basiert auf dem Modell des Berges Sinai.  Er vermittelt jedem Menschen, wo auch immer er oder sie sein mag, das ganzheitlich Hohe Wissen das der Menschheit zur Zeit der Tage des Jüngsten Gerichtes gegeben wurde – die Zeit, in der wir alle den Höhepunkt unserer Entwicklung als Menschengeister erreichen sollen.  Sie sind eingeladen, mit uns den Gipfel des Berges zu erklimmen!    Copyright©2023 Alle Rechte vorbehalten.