Alles bleibt in der Familie

Alles bleibt in der Familie

Aus Roselis Von Sass’ „Fäden des Schicksals” — eine Geschichte, die die verborgenen Fäden beleuchtet, die unsere Leben verbinden:

Laura sitzt allein in ihrem Zimmer. Es scheint, als sei sie nach ihrer Scheidung um zehn Jahre gealtert. Ihr Mann hat sie verlassen, und ihre Tochter Miriam bevorzugt die Gesellschaft ihres Vaters—ein doppelter Stich ins Herz. In ihrem dunkelsten Moment, als sie sich fragt, warum sie trotz eines „tadellosen Lebens” solches Leid ertragen muss, geschieht etwas Außergewöhnliches. Ein geistiger Führer, obwohl für ihre physischen Augen unsichtbar, erscheint in ihrem Zimmer.

Mit Hilfe ihres Führers erlebt Laura Szenen aus ihrem vergangenen Leben, wo sie als Mignon der Hochzeit ihrer Freundin Janet mit Jerome, ihrem Cousin, beiwohnte. Während sie das frischvermählte Paar beobachtete, verspürte Mignon ein überwältigendes Verlangen nach Jerome, ein Verlangen, das später zu zerstörerischen Entscheidungen führen sollte. Nachdem sie selbst zur jungen Witwe geworden war, verstrickte Mignon Jerome bewusst in eine Affäre und störte seine glückliche Ehe durch berechnende Manipulation und vorgetäuschte Hilfsbedürftigkeit.

Die Offenbarung trifft tief: Lauras gegenwärtiger Schmerz spiegelt das Leid wider, das sie einst zugefügt hatte. Ihre Tochter Miriam, erfährt sie, ist tatsächlich eine Reinkarnation von Janet—sie kehrt nicht aus Rache zurück, sondern bietet eine Chance für Heilung und Erlösung. Sogar ihr Ex-Mann war früher Jerome und vervollständigt damit einen Kreis karmischer Gerechtigkeit und geistigen Wachstums.

Am kraftvollsten zeigt diese Geschichte, dass das, was als grausames Schicksal erscheint, oft perfekte Göttliche Gerechtigkeit verbirgt. Lauras Reise von der Verzweiflung zum Verständnis zeigt, wie die Übernahme der Verantwortung für unsere vergangenen Handlungen—selbst über Lebenszeiten hinweg—bittere Enden in Gelegenheiten für geistige Entwicklung verwandeln kann.

„Das Leben geht weiter”, erkennt Laura, als sie aus dieser tiefgreifenden Vision erwacht. „Ich habe Fehler gemacht, aber ich kann sie auch wiedergutmachen…” Ihre Geschichte erinnert uns daran, dass hinter den scheinbar ungerechten Wendungen des Lebens eine perfekte Göttliche Ordnung liegt, die darauf wartet, von denen verstanden zu werden, die wahrhaft die Wahrheit suchen.

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